Herakles am Scheideweg.

In Bleistift alt bezeichnet „Hercule conseille, s’il doit suivre la vertue ou la vie“. Auf zart graublauem Bütten mit Wasserzeichen „WAKNST“ (Fragment). 18,3 x 17,5 cm (Darstellung; Blatt: 20,8 x 17,5 cm). Am linken Rand alt auf gelb eingefärbte Büttenunterlage mit Wasserzeichen „IV“ montiert. Vereinzelt stockfleckig und mit winzigem Löchlein. Die bildhaft ausgeführte Zeichnung zeigt eine Szene aus der griechischen Mythologie. Der jugendliche Herakles steht zwischen der Göttin Athena und der Göttin Aphrodite, die von einem kleinen Amor begleitet wird. Sie personifizieren die Tugend bzw. die Lust und weisen dem Helden den Weg zu Ruhm und Ehre oder zu Genuss und Reichtum. Die Gesamtkomposition der Zeichnung ist ausgewogen und harmonisch, die zentrale, fast statische Gestalt des Herkules wird durch die beiden nach den Seiten strebenden Frauengestalten flankiert und durch den Bildaufbau das Dilemma des Helden verdeutlicht. Provenienz: Sammlung Inge Schlenker, Heilbronn, erworben im Stuttgarter Kunsthandel, 1974.