Verschaffen Sie sich einen Überblick über unsere Frühjahrsauktion 2023. In unserem Auktionskatalog finden Sie alle Lots des Angebots. In der PDF zusätzlich wichtige Informationen zur Auktion, wie das Künstlerregister.
Auktion 106 am 22. April 2023
181
MORITZ VON SCHWIND
Wien 1804 - 1871 München
Brustbildnis Wilhelmine Josefa von Schwind, verheiratete Arzberger, der Schwester des Künstlers. Oel auf Leinwand um 1830. Verso in brauner Feder bezeichnet „Die Farbe von der Original Leinwand/ abgenommen und auf neue Leinwand/ übertragen, von J...Rauch.../aufziehen. Den 19ten 9bris 1835“. Auf dem Spannrahmen im blauem Farbstift nummeriert „No 22“. 40 x 32 cm. Rentoiliert. Mit kleinen Retuschen, feinen Krakelüren sowie mit leichten, schon in der Abbildung bei Weigmann sichtbaren Druckspuren. Schwind entstammte einer adeligen Wiener Familie und hatte zwei Brüder und drei Schwestern. Mehrfach schuf er neben Selbstbildnissen auch Portraits seiner Geschwister, so 1825 ein Brustbild seines Bruders Franz bei Zitherspiel und um 1828 den Bruder August en Face. Laut Weigmann soll es sich bei der Dargestellten vermutlich um Ernestine von Schwind (1796 - 1880) handeln, eine weitere Schwester des Künstlers und das Gemälde könnte 1834, während eines Aufenthaltes in Wien entstanden sein (a.o.O. S. 538; Anmerkung zu S. 73). Laut Auskunft der Vorbesitzer handelt es sich jedoch um Wilhelmine Josefa von Schwind (1798- 1835?), die mit dem in Wien ansässigen Arzt Johann Arzberger verheiratet war. Die geröteten Wangen, die fast allen Familienporträts eigen sind, gelten als Familienkennzeichen (Vgl. F. Haack, Künstler-Monographien, hrsg. von H. Knackfuß, 4. Aufl. 1913, S. 6; passim). Provenienz: Aus der Familie des Künstlers Moritz von Schwind. Gerahmt. [bg] Siehe auch Kat.-Nrn. 113, 144 und 150.
Weigmann, Klassiker der Kunst, S.73, Abb. rechts . -
Start-/Nachverkaufspreis: 3.800 €
Schätzpreis: 4.800 €
Ergebnis: 3.800 €
182
MORITZ VON SCHWIND
Wien 1804 - 1871 München
Allegorie auf die Kunst. Mit Blumen bekränzte Frauengestalt, in der Hand eine Palette haltend. Vorstudie zum Fresko „Kunst“. Bleistiftzeichnung um 1838/39. Auf „D&C Blauw“-Bütten mit gerötelten Rändern. 29,7 x 19,3 cm. Unter Blende montiert. Mit schwachen Knickspuren. 2 Ecken mit kleinen Ausrissen (durch alte Montierung) sowie Randfehlstelle (ca. 11 x bis zu 4 cm; schräg verlaufend) am rechten Rand. Gering fleckig. 1840 hielt sich von Schwind auf dem Tullnerhof bei Döbling, dem Landsitz des Rudolf Arthaber auf und freskierte dort das Stiegenhaus mit den allegorischen Figuren „Natur“, „Frieden“ und „Kunst“. Provenienz: Aus der Familie des Künstlers Moritz von Schwind. [bg]
Vgl. Weigmann, Klassiker der Kunst, S.167, Abb. in der Mitte . -
Start-/Nachverkaufspreis: 300 €
Schätzpreis: 380 €
Ergebnis: 450 €
183
MORITZ VON SCHWIND - zugeschrieben
Wien 1804 - 1871 München
Bildnis eines bärtigen Herrn - Bildnis eines Herrn. Darstellungen im Oval. 2 Bll. Bleistiftzeichnungen mit stellenweiser Lavierung in Braun (Bl. 1) und Grau (Bl. 2). Beide undeutlich von fremder Hand (?) bezeichnet (Bl. 1 verso in Bleistift, Bl. 2 recto in brauner Feder „Jos:...“). Auf chamoisfarbenem Bütten, Bl. 1 mit Wasserzeichen „C & I Honig“ mit Lilienwappen. 25,5 x 21 und 28,5 x 24,1 cm. Beide leicht bzw. schwach gebräunt sowie Bl. 2 mit vereinzelten Stockfleckchen. Provenienz: Aus der Familie des Künstlers Moritz von Schwind. [ms]
Start-/Nachverkaufspreis: 200 €
Schätzpreis: 300 €
Ergebnis: 200 €
184
HANS SPECKTER
Hamburg 1848 - 1888 Lübeck
Allegorie auf den edlen Wein aus dem Rosekeller des Bremer Ratskeller. Weißgehöhte lavierte Bleistiftzeichnung mit Tuschpinsel 1861.
Monogrammiert und datiert sowie mit Gedicht „Was Magen, Leib und Herz / saft, Kraft und Geist kann geben / Betrübte trösten mag, Halbtodte / kann beleben // Theilt diese Rose mit, Sie / hat von hundert Jahren / Den Preis, ein edles Oel mit / Sorgfalt zu bewahren“ und auf dem Fass die Jahreszahl „1624“. Auf kräftigem chamoisfarbenem Vélin. 24,9 x 22,5 cm. Mit kurzem hinterlegtem Randeinriss sowie wiederangefügter linker oberer Ecke. Mit winzigen bräunlichen Flecken. [ms]
Start-/Nachverkaufspreis: 240 €
Schätzpreis: 320 €
185
WILHELM STEUERWALDT
1815 - Quedlinburg - 1871
Kreuzgang einer Kirche mit Blick auf eine Burgruine im Winter. Oel auf Holz 1853. Monogrammiert und datiert. Verso auf dem Fragment eines Klebeetikettes in brauner Feder bezeichnet (darunter „...Halle im Winter“ bzw. „...Ausstellung Leipzig“) sowie auf weiterem Etikett mit dem Künstlernamen (mehrfach) und mit „Quedlinburg“ bezeichnet 35 x 29,5 cm. Zu Steuerwaldts bevorzugten Sujets gehörten romantische Darstellungen kirchlicher bzw. klösterlicher Architektur in winterlicher Umgebung. Er setzte sich dabei mit dem Werk seines Lehrers C. Hasenpflug aber auch mit dem Oeuvre C. D. Friedrichs auseinander. Gerahmt. [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 2.000 €
Schätzpreis: 2.500 €
Ergebnis: 3.600 €
186
HANS THOMA
Bernau 1839 - 1924 Karlsruhe
Schwarzwaldtal bei Bernau. Oel auf Leinwand 1918.
Nicht mehr bei H. Thode; Thoma. Des Meisters Gemälde, 1909. - Monogrammiert und datiert (beides in Rot). Verso auf dem Spannrahmen mit Klebeetikett des Kunsthauses Bühler, Stuttgart. 79 x 90 cm. 1911 besuchte Thoma zum letzten Mal seinen Geburtsort Bernau. Aus diesem Jahr stammt ein sich heute im Hans-Thoma-Kunstmuseum, Bernau befindliches Gemälde mit dem nahezu identischen, jedoch in hellen Farben gehaltenes Motiv wie die vorliegende Arbeit. Das Gemälde von 1918, das aus dem Jahr vor dem Rücktritt Thomas als Leiter der Kunsthalle Karlsruhe stammt, zeigt jedoch keine Reprise des Sujets, sondern offenbart nochmals das große Können des Künstlers. Die ursprünglich heitere Landschaft wird hier nun in weichen Braun- und Grüntönen dargestellt, die wie in diffuses Licht getaucht wirken. Hochaufragende Bäume, die gegen den hellen Hintergrund des Himmels gesetzt sind, begrenzen den Bildausschnitt und lenken das Auge des Betrachters im Gegensatz zu der horizontalen Staffelung von Vordergrund, Mittelgrund und Horizont in die Vertikale. Der hell fließende Bach im Bildzentrum verstärkt die symbolhafte Atmosphäre der Landschaft und vermittelt einen Eindruck von Zeitlosigkeit. Gerahmt. [ms]
Start-/Nachverkaufspreis: 15.000 €
Schätzpreis: 18.500 €
187
FRIEDRICH THOMAS
1806 - Aachen - 1879
Zwei Mädchen mit Schriftrolle bzw. Rosensträußchen vor einem Baum, im Hintergrund eine Klosteranlage. Oel auf Leinwand 1859.
Am rechten Rand in Höhe des Ellbogens signiert und datiert. 100 x 82 cm. Doubliert. Mit Retuschen hauptsächlich im Rockteil der Kleider. Friedrich Thomas, der ab 1826 an der Düsseldorfer Kunstakademie Malerei studierte, war in Aachen u.a. als Porträt- und Landschaftsmaler tätig und gab 30 Jahre Zeichenunterricht an der Höheren Töchterschule St. Leonhard im gleichnamigen Kloster, die ab 1848 von den Ursulinerinnen geführt wurde. Bei den beiden Mädchen des vorliegenden Gemäldes handelt es sich vermutlich um Schwestern, in den Haaren jeweils ein schmales schwarzes Haarband. Die Jüngere ist in ein blaues Gewand gekleidet und hält ein Rosensträußchen. Die Ältere trägt ein sehr ähnliches, schneeweißes Gewand, ebenfalls mit zarten Spitzenbordüren an den Ärmeln und Ausschnitt, und ein mit einem rosafarbenem Band zusammengehaltenes, gerolltes Papier, auf dem man [V]“ivat Petrus“ lesen kann. Fein ausgeführtes, nuanciertes Werk, bei dem vor allem Wert auf die Gesichter und Kleidung der beiden Mädchen gelegt wurde. Auf Spannrahmen. [ms]
Start-/Nachverkaufspreis: 1.000 €
Schätzpreis: 1.400 €
189
PAUL DESIRE TROUILLEBERT - Umkreis
Felsenlandschaft mit Baum an einem Bach. Oel auf Leinwand.
80 x 54 cm. Auf Hartfaserplatte montiert. Mit vereinzelten Krakelüren. Ränder mit Bereibungen. Stimmungsvolles Gemälde mit Anklängen an die Künstler der Barbizon-Schule. Provenienz: Helmut Tenner, Auktion 61, 27. Mai 1967, Nr. 3722 (dort Zuschreibung an Paul Desiré Trouillebert). Gerahmt. [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 1.000 €
Schätzpreis: 1.500 €
190
WILHELM TRÜBNER
Heidelberg 1851 - 1917 Karlsruhe
Stehender weiblicher Rückenakt. Oelstudie auf Karton um 1898. 99 x 39,5 cm. Mit leichten Krakelüren, leichten Retuschen und vereinzelten kleinen Farbabsplitterungen. Auf Spannrahmen genagelt. Um 1898/99 wandte Trübner sich vermehrt der Aktdarstellung zu. Es entstehen in dieser Zeit mehrere Oelgemälde und -studien, bei denen meist stehende Frauenakte in der Natur, vielfach im Wald, als Motiv gewählt wurden. Aktstudie in den für den Künstler typischen Grüntönen. Provenienz: Helmut Tenner, Heidelberg, Auktion 34, 26./27. Oktober 1962, Nr. 2738. Gerahmt. [ms]
Nicht bei Rohrandt. Vgl. „Wilhelm Trübner“, Ausst.-Kat. Kurpfälzisches Museum, Heidelberg (1994), Nr. 76 (dasselbe Motiv aus der Sammlung des Enkels Henry Trubner, USA). -
Start-/Nachverkaufspreis: 3.600 €
Schätzpreis: 4.800 €
Ergebnis: 4.800 €
191
THEODOR VERHAS
Schwetzingen 1811 - 1872 Heidelberg
Mittelalterliche Stadt mit gotischer Kirche - Wasserfall zwischen Felsen - Weite Landschaft. 3 Bll. Bleistiftzeichnungen.
Auf crèmefarbenem bzw. gräulichen (Bl. 3) Vélin. 6 x 5 bis 10 x 14,2 cm. Sämtlich etwas angestaubt und Ränder etwa bestoßen. Verso mit Klebespuren. [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 80 €
Schätzpreis: 120 €
192
KARL VON VITTINGHOF
Preßburg 1772 - 1826 Wien
Schweine bei einem alten Gemäuer. Radierung aus einer Folge von Tierdarstellungen, 1807.
Aus Nagler 3. - Mit dem Monogramm in der Platte. Auf chamoisfarbenem Vélin. 10,7 x 12,6 cm. Mit kleinem Rändchen. Sammlung „WM“ (nicht bei Lugt). [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 120 €
Schätzpreis: 150 €
193
HANS RICHARD VON VOLKMANN
1860 - Halle an der Saale - 1927
Landschaft. Umdrucklithographie 1918.
Vgl. Söhn HDO 6105-10. - Abdruck außerhalb de Auflage in „Verein für Original-Radirung, Karlsruhe“, Heft XXVII, 1920. Mit dem Namenszug und Datum im Stein. Auf chamoisfarbenem Vélin. 36,5 x 47,2 cm. Teils unter geringfügigem Verlust der Darstellung beschnitten. Schwach gebräunt und fleckig sowie Randbereich mit Einrissen und Fehlstellen. [ms]
Start-/Nachverkaufspreis: 50 €
Schätzpreis: 70 €
194
THEODOR LEOPOLD WELLER - zugeschrieben
1802 - Mannheim - 1880
Italienischer Bauer bei einem Ziehbrunnen, im Hintergrund das Meer. Oel auf Leinwand. Verso auf dem Spannrahmen von fremder Hand bezeichnet „Th. Weller/Sizilianer“. 92 x 62 cm. Doubliert und mit vereinzelten Retuschen. Schwach gegilbt, mit feinen Krakelüren sowie mit geringfügigen, durch den Spannrahmen hervorgerufenen Druckspuren. Detailreiches, farbenfrohes Figurenmotiv aus dem italienischen Volksleben. Gerahmt. [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 1.400 €
Schätzpreis: 1.800 €
196
VICTOR ZEPPENFELD
Greiz/Fürstentum Reuß 1834 - nach 1907 Flensburg (?)
Wanderer vor mittelalterlicher Stadt. Oel auf Leinwand 1882.
Signiert und datiert. 78 x 100 cm. Doubliert. Mit Retuschen sowie schwach gegilbt. Zeppenfeld studierte bei M. Gensler in Hamburg und vollendete seine Studien in München und als Privatschüler von R. Jordan in Düsseldorf. Er unternahm zahlreiche Reisen, so u.a. nach Österreich, Italien und in die Schweiz. Gerahmt. [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 120 €
Schätzpreis: 180 €
197
ALEXANDER ZICK
Koblenz 1845 - 1907 Berlin
"Die Fenster auf, die Herzen auf" (Putto mit Buchstabe "D") - "Die linden Lüfte sind erwacht" (Zwerge mit Buchstabe "D") - "Herz, mein Herz so traurig" (einsamer Knabe mit Buchstabe "H") - "Ich bin vom Berg der Hirtenknab" (Junge im Gebirge mit Buchstabe "I") - "Ich hab eine alte Muhme" (trauernde alte Frau) - "der reinste Ton, der durch das Weltall dringt" (besorgte Mutter mit schlafenden Kind). Illustrationvorlagen. Konvolut von 6 Bll. Pinsel- und Federzeichnung in Schwarz über Bleistift. Sämtlich monogrammiert (ligiert) sowie unterhalb der Darstellung betitelt. Auf festem chamoisfarbenen Vélin. 13,5 x 15,5 bis 21 x 14 cm. Sämtlich hauptsächlich im Bereich der Ränder schwach fleckig. Zick, der u.a. an der Düsseldorfer Akademie studierte, arbeitete hauptsächlich als Illustrator für die Ende des 19. Jhdts. in Mode kommenden illustrierten Prachtwerke und Klassikerausgaben bekannter Verlage sowie für illustrierte Familien- und Jugendschriften. [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 500 €
Schätzpreis: 680 €
198
ANTON ZWENGAUER
1810 - München - 1884
Abend im Moor. Oel auf Vélin. Signiert. Verso auf der Unterlage von fremder Hand bezeichnet „...Zwengauer/München 1810-1884/Abend im Moor“. 13,5 x 32,6 cm. Auf Karton montiert. Schwach gegilbt und mit Klebespuren an den Rändern. [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 300 €
Schätzpreis: 450 €
Ergebnis: 450 €
199
JUSSUFF ABBO
Safed/Palästina 1888 - 1953 London
Stehender weiblicher Akt. Kohlezeichnung. Monogrammiert sowie mit zweierlei Numerierungen in Bleistift (von fremder Hand) rechts unten. Auf kräftigem chamoisfarbenem, strukturiertem Vélin. 35,5 x 19 cm. Geringfügig unfrisch. [ms]
Start-/Nachverkaufspreis: 200 €
Schätzpreis: 300 €
Ergebnis: 260 €
200
JUSSUFF ABBO
Safed/Palästina 1888 - 1953 London
Sich umarmendes Paar. Lithographie auf der rechten Seite eines gefalteten Doppelbogens aus „Jussuff Abbo. Zehn Lithographien“ (Berlin, Euphorion, 1923) um 1923.
Vermutlich eines der 30 Expl. der Büttenausgabe (Gesamtaufl. 37). Signiert sowie mit dem Nachlaßstempel „Jussuf Abbo Succ“ in der rechten unteren Ecke. Mit gedrucktem Text (Gedicht „Ich bin ferne von Dir,...“ von Abbo 1922 sowie unnumeriertes Impressum) auf Vorder- und Rückseite des linken Teils des gefalteten Bogens. Auf leichtem chamoisfarbenem Bütten. 36,2 x 16 cm (Bogen gefaltet: 56 x 42 cm). Hauptsächlich im Bereich der Faltung mit kurzen Randeinrissen und leichten Randknickspuren. [ms]
Start-/Nachverkaufspreis: 300 €
Schätzpreis: 450 €