Verschaffen Sie sich einen Überblick über unsere Frühjahrsauktion 2023. In unserem Auktionskatalog finden Sie alle Lots des Angebots. In der PDF zusätzlich wichtige Informationen zur Auktion, wie das Künstlerregister.
Auktion 106 am 22. April 2023
441
LUDWIG VON HOFMANN
Darmstadt 1861 - 1945 Pillnitz
Jünglinge mit Pferden in Gebirgslandschaft (auch: Reiter am Gestade). Oel auf Leinwand um 1905. Monogrammiert (ligiert) in der rechten unteren Ecke. 58 x 108 cm. Die Werke von Hofmanns zeigen bukolisch-paradiesische Idyllen, die bestimmt sind von der Suche nach der Harmonie zwischen Mensch und Natur. Seine Kompositionen sind zeitlos in ihrer Auffassung und leben vom Rhythmus der Farben und Figuren. Dadurch werden sie zur Projektionsfläche für idealen und arkadischen Bildraum. Das vorliegende Gemälde stammt aus dem Besitz von Gerhart Hauptmann. Ludwig von Hofmann und der Schriftsteller gehörten Anfang des 20. Jahrhunderts zu den geschätztesten Künstlern ihrer Zeit. Sie pflegten eine langjährige enge Freundschaft, die bis zum Tod von Hofmanns andauerte. Hauptmann bezog im Frühjahr 1901 das Haus Wiesenstein im schlesischen Agnetendorf; von Hofmann übersiedelte 1903 nach Weimar, wo er eine Professur an der Großherzoglichen Kunstschule übernahm und seine wichtigsten Schaffensjahre verbrachte. Zusammen mit dem Kreis um Harry Graf Kessler, Henry van den Velde und Hugo von Hofmannsthal zählten sie zur künstlerischen und literarischen Avantgarde des Kulturprojektes „Neues Weimar“. Das wohl aus dieser Zeit stammende Werk ist im sog. „Liegnitzer Katalog“, der die umfangreiche Kunstsammlung Hauptmanns verzeichnet, unter dem Titel „Reiter am Gestade“ aufgeführt. Als Standort wird in der Literatur die Vordiele des Hauses Wiesenstein genannt (a o.O., S. 356, Anm. 15; Vgl. H. Hesse-Frielinghaus. Ludwig von Hofmann - Gerhart Hauptmann. Briefwechsel 1894 - 1944. Bonn 1983, S. 250-254). Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung. Gerahmt. [bg]
Ludwig von Hofmann. Arkadische Utopien in der Moderne. Ausst.-Kat. Mathildenhöhe, Darmstadt 2005, Nr. 60 mit Farbabb. S. 142. -
Start-/Nachverkaufspreis: 18.000 €
Schätzpreis: 24.500 €
Ergebnis: 28.000 €
442
LUDWIG VON HOFMANN
Darmstadt 1861 - 1945 Pillnitz
Stehender weiblicher Rückenakt. Stellenweise gewischte Kohlezeichnung. Monogrammiert. Auf graugrünem Bütten. 43,8 x 21 cm. Schwach gebräunt. Am Oberrand aufgeklebt bzw. Ränder verso mit Klebespuren. [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 200 €
Schätzpreis: 300 €
Ergebnis: 260 €
443
KARL HOLTZ
Berlin 1899 - 1978 Potsdam
Auf dem Weg nach Spa. Kaiser Wilhelm II besteigt 1918 den Zug ins Exil. Illustrationsvorlage. Tuschfeder- und -pinselzeichnung mit Deckweißretuschen 1918. Signiert und mit Bezeichnungen (darunter „Spaa [sic] 1918“) sowie mit Passanzeichnungen. Auf leichtem chamoisfarbenen Karton. 24,5 x 19,5 cm. Leicht angestaubt und fleckig. [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 300 €
Schätzpreis: 400 €
Ergebnis: 300 €
444
KARL HOLTZ
Berlin 1899 - 1978 Potsdam
Der arme Kaiser. Gekröntes Haupt blickt traurig in seinen geöffneten Geldbeutel. Humoristische Darstellung. Tuschfeder- und -pinselzeichnung mit Deckweißretuschen. Signiert. Verso mit Bleistiftkarikatur (Kaiser mit Adlerhelm reicht einer großen Gestalt die Hand) und bezeichnet „10. RM“. Auf leichtem chamoisfarbenen Karton. 22,4 x 17 cm. Leicht angestaubt und mit Eckknickspur. [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 280 €
Schätzpreis: 350 €
Ergebnis: 280 €
445
KARL HOLTZ
Berlin 1899 - 1978 Potsdam
Haus in den Dünen bei Danzig. Bleistiftzeichnung 1921.
Datiert. Verso mit dem Signaturstempel. Auf chamoisfarbenem Vélin mit perforiertem, linkem Rand. 22,5 x 34,4 cm. Leicht angestaubt, vereinzelt fleckig und stellenweise gering gebräunt. Ränder mit schwachen Knickspuren und verso mit Kleberesten. Provenienz: Aus dem Nachlaß des Künstlers. [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 500 €
Schätzpreis: 650 €
446
KARL HOLTZ
Berlin 1899 - 1978 Potsdam
Was wollen die Syndikalisten? Ein Gewerkschaftsvertreter, ein Industriearbeiter, ein Handwerker und ein Bauer reichen sich die Hände, im Hintergrund ein Mann am Mikroskop und ein Mann am Schreibtisch als Vertreter der geistigen Arbeit vereinen sich in der Föderation aller Schaffenden. Werbeplakat der Freie Arbeiter-Union Deuteschlands (FAUD). Farblithographie um 1920. Mit dem Namenszug (in brauner Farbe überdeckt) und Plakattext im Stein. Auf Vélin. 70,5 x 47 cm. Mit Beschädigungen und Fehlstellen (meist an den Rändern) auf Leinwand aufgezogen. Leicht fleckig und stellenweise wasserrandig. [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 300 €
Schätzpreis: 450 €
Ergebnis: 850 €
448
ALFRED HRDLICKA
1928 - Wien - 2009
Schachspieler. Bronze (verlorene Wachsform) mit goldbrauner Patina 1984. Expl. 15/70. Monogrammiert sowie auf der Standfläche mit den Gießer- und Signetstempel von Alfred Zöttl, Wien. Höhe: 8,6 cm. Breite: 13,5 cm. Tiefe: 5,5 cm. [ms]
Lewin 192/b. -
Start-/Nachverkaufspreis: 850 €
Schätzpreis: 1.150 €
Ergebnis: 850 €
449
ALFRED HRDLICKA
1928 - Wien - 2009
Hölderlin. Vollständige Folge von 3 Bll. Aquatinta- bzw. Kaltnadelradierungen 1971/72. Expl. 48/50. Sämtlich signiert und datiert „1972“. Auf BFK Rives mit dem Trockenstempel der Edition de Beauclair, Frankfurt/M. 33 x 49,5 bis 38 x 49,5 cm. Beiliegt: ders., Portraitstudie Erich Fried I. Kaltnadelradierung mit Plattenton 1985. (Vgl. Lewin 1031). Eines von 1000 Expl. der Normalausgabe von „Alfred Hrdlicka. Mahnmal gegen Krieg und Faschismus in Wien“. Signiert. Auf Vélin. 18,5 x 14,5 cm. [bg] Rückkehr aus Frankreich und Reise nach innen (Lewin 470) Im Tübinger Klinikum (Lewin 471)
Lewin 470-472, jeweils letzter Zustand. -
Start-/Nachverkaufspreis: 750 €
Schätzpreis: 900 €
450
KARL HUBBUCH
1891 - Karlsruhe - 1979
Auf dem Dorfplatz. Bleistiftzeichnung um 1919/20.
Mit der Stempelsignatur (recto und verso), dem Nachlaßsignatur-Trockenstempel und verso mit weiterer Bleistiftzeichnung (Schwein). Auf chamoisfarbenem „JWZanders1906“-Vélin. 22,3 x 26 cm. Mit drei winzigen Nadelspuren in den Ecken sowie Ränder minimal unregelmäßig. Minimal gebräunt, gering fleckig und mit schwacher Knickspur. [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 600 €
Schätzpreis: 780 €
451
KARL HUBBUCH
1891 - Karlsruhe - 1979
Blick in ein Flußtal mit Brücke. Bleistiftzeichnung um 1920/25.
Mit dem Nachlaß-Stempel. Auf leichtem bräunlichem Bütten. 35,8 x 46,8 cm. Mit wenigen bräunlichen Fleckchen und leichten Knickspuren (hauptsächlich im Bereich der Ränder). [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 1.200 €
Schätzpreis: 1.500 €
452
KARL HUBBUCH
1891 - Karlsruhe - 1979
Paar im Gespräch - Armstudie. Tuschfeder- und 1 Bl. Bleistiftzeichnung.
Bl. 1 monogrammiert sowie verso mit dem Signaturstempel. Bl. 2 verso mit weiterer Bleistiftzeichnung (Kopfstudien eines Mannes bzw. einer Frau mit Schwälmer Kopfputz). Auf strukturiertem, ockerfarbenem Bütten bzw. beigefarbenem Vélin. 12,5 x 24 und 21 x 16,4 cm. Bl. 2 schwach fleckig, mit schwachen Knickspuren und kleinen Randläsuren. [ms]
Start-/Nachverkaufspreis: 240 €
Schätzpreis: 320 €
454
DOROTHY IANNONE
Boston 1933 - 2022 Berlin
At Home. Farbsérigraphie 1969. Expl 23/100. Signiert. Auf festem chamoisfarbenem Vélin. 72,7 x 86,8 cm. Mit vereinzelten winzigen Randläsuren. Iannone, die Literatur studiert hatte, begann 1959 als Autodidaktin zu malen. „Wie kaum eine andere Künstlerin ihrer Generation stellt sie überkommene Konventionen von weiblicher Sexualität in der Kunst infrage. Sie thematisiert ihre Sexualität als Ausdruck persönlicher Sehnsucht, selbstbestimmter Hingabe und Erfüllung und zeigt den Liebesakt als Ausdruck absoluter Liebe und universeller Vereinigung“ (AOW/AKL online). [ms]
Start-/Nachverkaufspreis: 360 €
Schätzpreis: 480 €
Ergebnis: 500 €
455
DOROTHY IANNONE
Boston 1933 - 2022 Berlin
Merlin and Lady Vivian. Farbsérigraphie 1973. Expl 34/150. Signiert. Mit einem Auszug aus dem Erzählgedicht „Merlin“ (1917) von Edwin Arlington Robinson in der Darstellung. Auf chamoisfarbenem Vélin. 59,7 x 74,2 cm. Ränder minimal bestoßen. [ms]
Start-/Nachverkaufspreis: 300 €
Schätzpreis: 450 €
Ergebnis: 330 €
456
ISAAC ISRAELS
Amsterdam 1865 - 1934 Den Haag
Eselreiter am Strand. Oel auf Karton. Rechts unten signiert (in die frische Farbe geritzt). 54,5-55 x 65-65,6 cm. Ränder mit kleinen Retuschen und Nagelspuren an den Rändern. Israëls, der als wesentlicher Vertreter des sog. Amsterdamer Impressionismus gilt, verbrachte die Sommer häufig in Scheveningen, wo er sich viel mit Max Liebermann traf. Dort malte er Strandbilder, Eselreiter oder im Sand spielende Kinder (AOW/AKL online; passim). Provenienz: Helmut Tenner, Heidelberg, Auktion 55, 23. April 1966, Nr. 4166. Gerahmt. [ms]
Start-/Nachverkaufspreis: 7.000 €
Schätzpreis: 9.500 €
Ergebnis: 14.000 €
458
WILLY JAECKEL
Breslau 1888 - 1944 Berlin
Lautensack, Heinrich; Erotische Votiftafeln. Der Venuswagen, 1. Folge, Bd. VI. Hrsg. von A. R. Meyer. Mit 7 Orig.-Lithographien und Text. Berlin, Gurlitt, 1919. 4°. Goldgepr. OHPgtbd. mit Kopfgoldschnitt und Schließen in goldgepr. OPp.-Schuber. 34 SS.
Stilijanov-Nedo 86. - Expl. 346/700 der Normalauflage (Gesamtaufl. 740 Expl.). Im Impressum signiert. Lithos mit dem Namenszug im Stein. Auf Bütten. Meist vereinzelt stockfleckig sowie Ränder gebräunt. Buchblock gelockert. Einband mit schwachen Gebrauchsspuren. Schuber beschädigt. [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 280 €
Schätzpreis: 350 €
459
HORST JANSSEN
1929 - Hamburg - 1995
die Sonne - das bin ich (Dessins, Gravures, Affiches, Libris) - hommage à maurice ravel (Dessins, Gravures, Affiches et Livres) - Selbstbildnis (Pastels, Aquarelles et Dessins). Ausstellungplakate der Galerie Berggruen, Paris, 1981 (2) bzw. 1986. 3 Bll. Offsetlithographien nach Janssen um 1981/86.
Sämtlich mit Gefälligkeitssignatur sowie mit Plakattext. Auf Vélin. 27,5 x 41 bis 65,5 x 45,5 cm. Ecken teils geringfügig bestoßen. [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 120 €
Schätzpreis: 180 €
460
RICHARD JANTHUR
Zerbst 1883 - 1950 Berlin
Swift, Jonathan; Des Capitain Lemuel Gullivers Reise in das Land derer Houyhnhnms. Die neuen Bilderbücher. Zweite Folge. Mit 12 Orig.-Lithographien (einschl. Titelblatt) von und zahlr. Initialen/Textvignetten nach Janthur sowie Text. Berlin, Fritz Gurlitt, (1919). Gr.-8°. Lithographierter illustr. OHFrzbd. 62 SS.
Rifkind 1333. - Expl. 16/150 der einfachen Ausgabe (Gesamtaufl. 200). Im Impressum signiert sowie Lithos meist mit dem Monogramm im Stein. Auf Bütten. Sämtlich schwach stockfleckig. Einband stellenweise etwas gebräunt und leicht fleckig. [bg]
Start-/Nachverkaufspreis: 400 €
Schätzpreis: 450 €