Hirte mit seiner Kuhherde an einem baumbestandenen Teich – Landschaft mit Kuhhirte und Bäuerin auf einer Holzbrücke.

Bl. 1 signiert und undeutlich datiert. Auf Bütten, auf chamoisfarbenes Vélin aufgezogen. Je 19,1 x 23,3 cm. Wagner erhielt seinen ersten Unterricht bei seinem Onkel C. W. E. Dietrich und arbeitete anschließend im Atelier des Dresdner Akademieprofessors J. Roos, der nicht nur acht Landschaften nach Wagner radierte sondern auch dessen Werke nach Wien empfahl. Von C. F. Hutin nach Paris vermittelt, wurde Wagner rasch bekannt, woran u.a. J. G. Wille und sein Kreis sowie auch die Gebrüder Hackert Anteil hatten. 1765 wurde er Pensionär der Dresdner Akademie und gleichzeitig dort Unterlehrer. Kurz vor Antritt einer Studienreise starb der Künstler im Alter von noch nicht 23 Jahren. In seinem kurzen Leben war Wagner äußerst produktiv. Neben Gemälden und Gouachen schuf er Zeichnungen in Kreide, Tusche und Sepia. Häufig stellte er dabei bewaldete Landschaften im niederländischen Stil mit Felsen, Gewässern und Hirten dar. Anfangs ähnelten Wagners Landschaften denen seines Onkels. Die Loslösung von Dietrichs Einfluss zeigte sich auch in der Bevorzugung der Gouache mit ihrem intensiven, häufig hellen Kolorit. Die kühlen Grün- und Blautöne, die sanften Hügel und ausgedehnten Wiesenflächen bedeuteten einen selbstständigen Entwicklungsschritt gegenüber dessen Landschaften. Mit seinen detailreichen Fluss- und Hügellandschaften, die schon zu Wagners Lebzeiten und bis ins frühe 19. Jahrhundert hinein reproduziert wurden, nimmt er in der sächsischen Landschaftsmalerei des 18. Jahrhunderts einen wichtigen Platz ein. [bg]