Statuette.
Mit eingeritztem Namenszug auf der Plinthe. Höhe: 70 cm. Breite: 19 cm. Tiefe: 18,5 cm. Mit kleinen Unregelmäßigkeiten am Plinthenrand. Hiller studierte von 1911-13 an der Städtischen Bildhauerschule in München und im Anschluss bis 1923 (unterbrochen durch den Kriegsdienst 1915-17) an der Münchner Akademie der Bildenden Künste. „Ausgehend vom traditionsorientierten Modellieren einer Figur nach klassisch-griechischem Vorbild kommt H. über eine konzentrierte Vereinfachung und Straffung der menschlichen Gestalt zu einer abstrahierenden Reduktion auf einfache geometrische Körper. (…) In den späten 60er Jahren gelangt der Künstler zu einer sehr eigenwilligen Auflösung der Körper, mit der er Anschluss an Arbeiten jüngerer deutscher Künstler findet, die sich in dieser Zeit der Abstraktion verschrieben hatten. Er entwickelt Zeichen und Kürzel für Mensch und Tier, für Grundmotive des Stehens, Sitzens, Liegens und Schreitens. Wenngleich sich die Arbeiten weit vom Anthropomorphen entfernen, bleibt doch die Erfahrung des Organisch-Figurativen stets spürbar. In einer Reihe von Arbeiten, die das Thema des fragmentierten Körpers interpretieren, wird H.s Anliegen, den Kern freizulegen und zu einer Kernform zu gelangen, besonders anschaulich“ (AOW/AKL online). Helga und Friedrich Hiller schreiben in ihrem Text „Gestalt und bildnerische Technik im Werk von Anton Hiller“ (Ausst.-Katalog mit integriertem Werkverzeichnis „Anton Hiller. Skulpturen“ der Städtischen Kunsthalle Mannheim 1993) explizit zu dieser Bronze: „Reduktion des Volumens auf ein Minimum und strengste Konzentration auf die vertikale Mittelachse steigert diese Form aufs äußerste in ‘Statuette’ (WVZ 298) von 1972“ (S. 93). [ms]
