Die Grablegung Christi.
Auf Bütten. 10 x 14,5 cm. (Darstellung; Blatt: 22,4 x 29,3 cm). Gering stockfleckig. Unterrand schwach angestaubt und mit kleiner hinterlegter Fehlstelle am Oberrand. Zu der bevorzugten Lektüre der Nazarener gehörten die „Lebensläufe der berühmtesten Maler, Bildhauer und Architekten“ von Giorgio Vasari. Sie waren wichtiger Bestandteil der abendlichen Lesestunden im Kloster San Isidoro. Die Viten und Werke der Künstler der Frührenaissance waren den Freunden um Friedrich Overbeck vorbildhaft. So pilgerten sie zu den Orten, wo sie diese Werke vor Ort studieren konnten. Dazu gehörte vor allem San Francesco in Assisi. Der Zyklus zum Leben und Tod Christi befindet sich im linken Querschiff der Unterkirche San Francesco in Assisi. Auch hier wird die Darstellung auf den Umriss reduziert, auf jegliche Binnenstruktur und ornamentale Gestaltung verzichtet. Auch das im Fresko stilisierte Bergmotiv rechts der Figurengruppe wird ausgespart. Zeichnungen wie diese sollten das Auge und die Hand der Künstler um Overbeck schulen, um im Sinne der Vertreter der italienischen Frührenaissance die eigene Malerei zu prägen. Provenienz: Sammlung Prinz Johann Georg, Herzog von Sachsen (Lugt 1162 c) mit der Inventarnummer „S. I. No. 3914“. Winterberg, Heidelberg, Auktion 1, 1970 und Sammlung Richard Bellm, Karlsruhe.
